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14. August 2023 von Jovana Koch

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Widerstand hat nichts mit fehlendem Respekt zu tun, wenn Dein Pferd versucht, Dir seine Bedürfnisse zu kommunizieren. Widerstand ist nichts, über das wir uns hinwegsetzen sollten.

 

Dir wurde sicherlich auch beigebracht, dass Du Dich bei Deinem Pferd immer durchsetzen musst, damit Dein Pferd nicht "damit durchkommt". Du hast gelernt, dass Du der Herdenchef sein musst und dass Dein Pferd Dich testet und nicht respektiert, wenn es sich Dir widersetzt.

 

Wenn Du auch nur ein bisschen so bist wie ich, dann hast Du in diesen Momenten, in denen Du Dich durchsetzt, immer das Gefühl, Dich verstellen zu müssen.

 

Dir hat vielleicht noch niemand gesagt, dass es auch ohne Hierarchie-Diskussionen und Dominanz-Gehabe geht. Oder vielleicht weißt Du nur noch nicht, wo und wie Du anfangen sollst.

Wenn Du Dir wünschst, dass Dein Pferd Spaß am Lernen mit Dir hat, dass es frewillig mitmacht, mitüberlegt und sich freut, wenn es etwas richtig macht und wenn Du Dir eine Partnerschaft, eine Freundschaft auf Augenhöhe wünschst, dann...

... glaub' mir, wenn ich Dir sage: Dein Bauchgefühl und Deine Empathie

trügen Dich nicht. Du bist damit nicht allein.

Denn Du bist einer von den Menschen, die Veränderung für Pferde in diese Welt bringen können. Du bist hier, um eine bessere Welt zu schaffen als die, die für viele Pferde aktuell noch Realität ist.

 

Auch wenn Dein Umfeld Dir vielleicht das Gefühl gibt, mit Deiner Einstellung allein zu sein... Hör' auf Dein Gefühl und hör' auf Dein Pferd. Achte auf den leisen Widerstand Deines Pferdes und geh' nicht darüber hinaus.

Denn es sind die leisen Anzeichen des Widerstands,

die zum Problem werden, wenn wir sie ignorieren.

Vergiss "mangelnden Respekt", "der versucht Dich zu testen" oder "wenn Du ihm das durchgehen lässt, lernt er nur, dass er so aus der Nummer rauskommt". Nimm' Dir die Zeit und frag' Dich lieber, was der Grund für den Widerstand Deines Pferdes sein könnte:

#001: Wenn Du Dich fragst, warum Du
anders bist als andere Pferdemenschen

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➡️ Sind die Grundbedürfnisse Deines Pferdes nicht erfüllt?
Bedenke, das Sicherheit ein sehr starkes Bedürfnis für Fluchttiere ist.
Erwarte nicht, dass Dein Pferd sich ohne Übung an neuen Orten oder weg von seiner Herde voll und ganz auf Dich konzentrieren kann. Das ist etwas, das viele Pferde lernen müssen.


➡️ Lässt Dein Pferd sich schnell ablenken?
Lässt Dein Pferd sich schnell von vorbeifahrenden Fahrzeugen, Kindern oder anderen Pferden ablenken? Gib ihm den Raum und die Zeit, sich alles in Ruhe anzusehen. Setze nicht noch mehr Reize, die Dein Pferd überfordern. Kommuniziere langsam, ruhig und simple und sei geduldig. Auch Reizverabeitung ist etwas, das Pferde lernen und verbessern können, wenn es ihnen schwerfällt.


➡️ Oder liegt es vielleicht an der Konstitution Deines Pferdes?
Sind seine Muskeln erschöpft? Fehlt ihm die nötige Ausdauer oder sind seine Bewegungen eingeschränkt durch Blockaden oder ungleiche Muskulatur? Oder fehlt ihm das nötige Körpergefühl? Gib Deinem Pferd eine Pause oder beende das Training. Oder bau spezifische Übungen in Deinen Alltag ein, die darauf abzielen, ungleiche Muskulatur auszugleichen oder das Körpergefühl zu verbessern.


➡️ Aber vielleicht liegt es auch an Deinem Signal?
Machst Du zu viel Druck? Ist Deine Zügelhilfe bspw. zu schnell oder zu fest? Hat Dein Pferd schlechte Erinnerungen an ein bestimmtes Signal und wehrt sich deshalb? Oder gibst Du Deine Hilfe anders als zuvor? Vielleicht hat sich ein Fehler eingeschlichen. Erzwinge keine Reaktion Deines Pferdes. Wirst Du härter mit Deinen Hilfen, wird Dein Pferd nur mehr Widerstand zeigen. Reagiert Dein Pferd nicht auf Dein Signal, hat es dieses entweder nicht verstanden oder es hat einen guten Grund, warum es sich entscheidet, nicht zu reagieren.


➡️ Hat Dein Pferd schlechte Erfahrungen gemacht?

Vielleicht gibt es einen Auslöser, der Dir nicht bewusst war und der Widerstand Deines Pferdes richtet sich gegen eine bestimme Situation, einen Ort, einen Gegenstand, ein Gefühl oder ein Geräusch.


Hast Du den Grund gefunden, zeig' Deinem Pferd, dass Du es verstehst, indem Du...

 Dein Training an einem anderen Tag fortsetzt

 Dein Training an einem anderen Ort fortsetzt, an dem es sich sicher fühlt.

 Dein Signal sanfter gibst + Dir die Zeit nimmst es zu erklären

 schlechte Erfahrungen mit guten Erfahrungen überschreibst

 und die Ursache für den Widerstand behebst.


Akzeptiere ein "Nein" Deines Pferdes und geh' lieber nochmal einen Schritt zurück. Wenn Du dies ein paarmal machst, wirst Du merken, dass sich das Verhalten Deines Pferdes Dir gegenüber ändert. Weil es gelernt hat, dass Du Dich nicht über seinen Widestand hinwegsetzt, sondern seine Meinung berücksichtigst.


Sein Widerstand wird leiser, weil es sich von Dir gehört und verstanden fühlt.


Und wenn Eure gemeinsame Kommunikation auf Lob und Belohnung 🥕 basiert anstatt auf Druck, dann wir Dein Pferd seinen Widerstand gegen Deine Hilfen ablegen und Dir gerne zuhören. Es wird darüber nachzudenken, was Du ihm zu erklären versuchst. Es wird überlegen, was Deine Signale bedeuten und gerne darauf reagieren. Es wird motiviert sein, im Training mitzumachen, weil es sich auf die Belohnung freut und keine Sorge vor negativen Konsequenzen hat. 

 


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